Bianca 1623 - Grosses Herz sucht grosses Glueck by Crystal Green

Bianca 1623 - Grosses Herz sucht grosses Glueck by Crystal Green

Autor:Crystal Green [Green, Crystal]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fiction, Romance, General, Contemporary, Anthologies (multiple authors)
ISBN: 9783733778149
Google: U01wDgAAQBAJ
Herausgeber: CORA Verlag
veröffentlicht: 2017-04-27T13:12:53+00:00


6. KAPITEL

Für Ende April ist das Wetter recht gut, dachte Ashlyn, während sie versuchte, mit Sams langen Beinen Schritt zu halten.

Der Schatten einer Ulme fiel auf sein Gesicht, so konnte sie seinen Ausdruck nicht sehen.

Aber sie ahnte, was ihm gerade durch den Kopf ging. „Sam, wenn du nicht zu Fuß gehen möchtest, fahr ruhig mit deinem Wagen. Ich brauche keine Eskorte.“

Er warf einen Blick über die Schulter zurück zu Nicks und Megs Haus, das inzwischen nur noch ein dunkles Gebilde vor samtschwarzem Nachthimmel war. „Wie weit es ist noch?“

„Ich kenne eine Abkürzung. Hier entlang.“ Sie zog an seinem Ärmel. „Damit sparen wir gut zwanzig Minuten.“

Sam marschierte so stramm vorneweg, dass Ashlyn Mühe hatte, ihm zu folgen. Raste er, weil er sie so schnell wie möglich loswerden wollte? Spürte er, so wie sie, dass sie sich wieder küssen würden, wenn sie auch nur einen Moment stehen blieben?

Dumme Idee. Gute Bekannte konnten sie wohl sein. Aber Küsse, Zärtlichkeiten und das Verlangen nach mehr, das stand völlig außer Frage.

Doch ihr Herz klopfte schneller. Eine beunruhigende Wärme breitete sich in ihr aus. Seine beeindruckende Größe, der breite Rücken, die knallenge Jeans …

Sie erreichten das verlassene Autokino.

Wo früher abends die Autos der Teenager mit beschlagenen Scheiben parkten, bewachten jetzt einsame Lautsprecherpfosten eine Müllhalde. Aus halb verrotteten Sofas quoll schmutziges Stroh. Ein schäbiger Herd, dessen Klappe an nur noch einem Scharnier hing, zeigte sein verschimmeltes Innenleben. Rostige Schrottautos ohne Räder und Fenster bildeten das Publikum für einen Film, der nie mehr laufen würde.

Ashlyn lehnte sich gegen den baufälligen Zaun. „Du meine Güte, das sieht ja schrecklich aus!“

Er blieb ebenfalls stehen und stemmte die Hände in die Seiten. „Ich bin einfach noch nicht dazu gekommen, mich darum zu kümmern.“

Wolken zogen am Mond vorbei und dämpften sein silbernes Licht. Sie lächelte und deutete mit dem Kopf hinauf zum Himmel. „Kannst du den Mann im Mond erkennen?“

„Willst du nicht weiter?“

„Nein, wirklich.“ Sie stieß sich vom Zaun ab und stellte sich vor Sam. „Schau genau hin. Dann siehst du sein Grinsen, die großen Augen und die Nase. Er ist doch tatsächlich ein Clown.“

Lange starrte Sam hinauf, sein Gesicht verriet nichts. Ashlyn seufzte stumm. Dieser Mann hatte keinen Funken Romantik im Leib.

„Da gibt es nichts zu sehen. Gehen wir“, sagte er schließlich.

„Ich vermute, viel bekommst du sowieso nicht mit, bei deiner grantigen Art.“

Eine tiefe Falte bildete sich auf seiner Stirn. „Was soll das heißen?“

„Soll heißen, dass du ein ziemlich fades Leben führst, Sam Reno. Hast du noch nie eine Schneeflocke eingefangen, um zu sehen, ob sie sich von einer anderen unterscheidet? Schaust du nie in Bäume, ob vielleicht eine Elfe darin haust?“

Als sie sein unbewegtes Gesicht sah, hob sie entnervt die Hände. „Schon gut, ich gebe es auf.“

Jetzt betrachtete er sie sichtlich besorgt. „Du willst mit mir über Elfen reden?“

Sie lachte leise. „Ich mag mich wie ein Kind anhören, das an Wunder glaubt, aber das ist mir im Augenblick egal. Und ich rede nicht wortwörtlich von Feen und Kobolden und Wesen, die einem in der Nacht eine Gänsehaut über den Rücken jagen.



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